Liebe Theaterfreunde
Franz Schober ist am 16.12.2023 verstorben.
Wir gedenken Seiner in liebevoller Erinnerung.
Er hat uns von 1990 bis 2010
in seinen 20 Rollen
oft zum Lachen gebracht.
Dein letzter Vorhang ist gefallen.
DANKE für alles Franz
Heuberg G`schicht
Lass dir vazäln. . .
Wia da Heuberg an die Preissn ausglicha worn is.
De Gschicht hat mei Urgroßvata oft vazait. Des Ganze hat se im 19. Jahrhundert
zuatrogn, Mitte der 70er Jahr. Und so is des herganga.
Wia jeda woaß, 1864 is da König Ludwig II an d´Macht kemma. Zwoa Jahr drauf
hod er glei mit de Österreicher gega de Preißn graft - und promt sans mitnand
unterganga. A paar Jahr drauf anno 70/71 ham mir Bayern nacha quasi
zwangsweis mit de Preißn gegan Franzos, an Napoleon III, kämpfa müassn.
Nebnbei bemerkt war des der letzte Kriag, den mir Deutschn gwonna ham.
Ja, und nach dem siegreichn 70er Krieg san dann oiwai mehra Preißn zu uns
nach Bayern kemma und ham de ursprüngliche Landschaft bei uns kenner glernt
und unsere großartign Berg bewundert.
Und da hams dann oiwei so dahi gwuiselt, dass sie a amoi so scheene Berg ham
möchatn und ob mir ehna net amoi oan Berg ausleicha dadadn. Und sie hättn si a
schon oan Berg ausgsuacht. Der Heuberg wars, weil der glei so am Anfang
dasteht und leicht zum Abtransportiern waar und ausserdem had der Berg mit der
Wasser-Wand no dazua richtige Faisn. De Wuiselei is a paar Jahr so dahi ganga,
bis hoit dann de Oroaner, de Samerbergler und de Nussdorfer gsagt ham "oiso
guat, soitsn ham, aber nur für 5 Jahr". 1881 muass er wieder da sei. Und, selm
abhoin müassatsn scho a.
Na sans ogruckt, a ganze Preißn Bagasch, oana gschaida wia da ander. Für alle
Bauern umanum war des natürli a guats Gschäft. Sie ham beim Auspickin
mitghoifa und - de Preißn ham ned schlecht zoit dafür. Irgadwann im August wars
dann soweit, der ganze Heuberg war freiglegt und hergricht zum aufladn. Ich glab,
daß an die 100 Fuhrwerka newaranand gstandn san um den Berg furt zschaffa.
Über Baamstämm hamsn dann auf de Fuhrwerka aufizogn, fast wia bei de oidn
Ägypter beim Pyramidnbau. Des Ganze hat leicht oa Woch dauert. Dann ham oa
vo de Preißn gmoant sie wartn no a weng bis schneibt, damits an Schnee a no
glei mitnehma kunntatn. Aber des war a Krampf.
Am 30. September 1876 hat de Kaiserin ihrn 65. Geburtstag ghabt und da had der
Berg z`Berlin sei müassn. Oiso sans glei aufbrocha, weil mit guate 3 Wocha hast
für de Fahrt scho kalkuliern müassn. Na sans aufi so nacharanand um an
Boarischn Woid umanum, weils koane grossn Steigunga net dabackt ham. Und so
is ohne grässere Zwischnfälle imma weida gegn Nordn ganga. Zwoa Tag vorm
Geburtstag von d Kaiserin war dann der Heuberg vor Berlin gstandn. Des war
natürli a riesiges Hallo für de Preißn.
Wia nacha 5 Jahr vorbei warn, ham de Preißn aber gar nix dagleicha do den
Heuberg zrucksgebn. Sie hättn si jetzt scho so an den Berg gwohnt und mechadn
den Berg weida bheutn, habns gsagt. So waar des net ausgmacht gwen ham
darauf dann die Nussdorfer und Samerbergler gsagt. Der Streit is dann so a paar
Jahr hin und her ganga. Dann is de Samerbergler zbläd worn und sie san zum Kini
ganga. Der had dann Druck von obn gmacht und endlich im Spätsommer 1885
ham´sn dann wieder zruckbracht.
Desmoi ham de Preißn glei an Kran dabei ghabt um den Berg vom Wagn abi und
umi auf sein ogstammtn Plootz zu hebn.
Obwoi alle Bauern im ganzn Gäu gwusst ham dass der Berg am Irta kimmt und
mitm Kran glei umighobn werd, ham a paar Bauern kurz vorher no Heu gmacht
und san natürli mitm Eifahrn nimmer ganz ferti worn. Da Berg war scho im
Umischwebn, da had da Stuffabauer oiwei no mit seim Recha untn drin umananda
kreit, damit ja koa Flinserl hint bleibt.
Um dreiviertel Fünfe war dann der Heuberg wieda an seim oidn Platz gstandn,
aber leida - a bissl vadraht. De Oimhüttn schaun jetz mehr gen Ostn und nimmer
nach Südn so wia friarer, aber des hat sie nimmer korrigiern lassn.
Jetzt endli is de Luckn wieda gschlossn. Dafür siagst hoid vo da Wagner-Oim
nimma so weit wia de letztn Jahr. Es is so wieda wias scho amoi war.
Insgesamt had der Berg aufn erstn Blick koan guatn Eindruck gmacht. Und so is
glei a Delegation aus Burgamoasta und Honoratiorn aufbrocha um den Heuberg
zu inspizirn.
Und da san dann de schlimmstn Befürchtunga wahr worn.
Dreggat war der Berg, du machst dir koan Begriff, olle Blattl vo de Baam -
verstaubt.
De Oimwiesn a so dadrett und sechane Gloassn drin, sowas bringa heutzutag ned
amoi unsane Kraftfuada Dotschn auf der Woad ferti.
Alle Bleame ausgrissn.
Da Wasserfall - total varost, s´Glanda awibogn und platzweis sogar weggagrissn.
Da Duftbräu hoiwert abrennt. Überoi Bier und Schnapsflaschl im Woid und
Glasscherbn auf de Weg.
Alle Oimhüttn von vorn bis hint a so dabeert - du hast gar net einigeh kenna.
D`Sennerin war völlig dascheangt, sie redt nur no wirrs Zeig. Koa Unterhosn hats
mer dro ghabt, de Blusn war total zerrissn und ihr Kittlschurz war ois oa Fetzn.
S`Mai habns ihrer mit Lippenstift road ogschmiert und ihrn langa Zopf hams ihr
oafach agschnien.
De Kirch am Kirchwald drunt war a richtig dadenglt, die Turmspitzn war abrocha,
im Dach a riesigs Loch und vom Einsiedler weit und breit koa Spur.
Und die Wasser-Wand hat erst ausgschaut. Da ham guat und gern 10 Meta an
Höchn gfeat. Koaner woass wo de ganzn Stoana hi kemma san, wahrscheinli
einfach mitgnomma - als Souvenir.
Des Sicherungsseil war aus de Krampn grissn und schlengt hi und her wir a
Kuaschwoaf im Wind.
S`Gipfikreiz flaggt ent bei da Bichler Oim drunt. Und den Weg zur Bichler Oim abi
konnst nimmer geh, ois oa Lettn. De müassn de Quelln aufdraht ham, aber dann
nimmer zua. Da kimmt de ganz Leitn daher.
So verwahrlost wia der Berg ausgschaut had, da konnst sicher sei, dass da die
letzn Jahr koana mehr drom war.
I woaß ned, warum de Preißn den Heuberg solang ned rausgruckt ham.
Auf jedn Foi, oans steht fest, koa oanziger Berg werd seit dera Zeit mehr
ausglicha und an de Preißn scho zwoamoi ned - so gschlampert wia de san.
Willibald Lederer (Simsgaubühne Söchtenau): wl_berg@gmx.net